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Kristiane Lichtenfeld (geb. 1944), Slawistin und autodidaktische Kartwelologin, übersetzt polnische, russische, kasachische und georgische Literatur. Nach 10 Jahren Verlagstätigkeit bei Volk und Welt und im Aufbau Verlag übertrug sie, ab 1980 freischaffend, Werke der Polen Jarosław Iwaszkiewicz, Tadeusz Konwicki, Józef Ignacy Kra- szewski ins Deutsche und schrieb Beiträge über polnische Persönlichkeiten in der Kulturgeschichte Berlins. Aus dem Russischen übersetzte sie Andrej Bitow, den Kasachen Abisch Kekilbajew, den Wolgadeutschen Herold Belger. Ihr besonderes Engagement gilt seit den 1980er Jahren der georgischen Literatur. Mit der faktischen Liquidierung der DDR-Verlage ab1990 fehlten dafür die Fürsprecher. Dennoch entstand in Jahrzehnten klippenreicher Werbung für eine aus westlicher Sicht »Terra incognita«, dank neugewonnener Unterstützer und auch des Schubs, den Georgiens grandioser Ehrengastlandauftritt auf der Buchmesse Frankfurt 2018 bewirkte, ein übersetzerisches Œuvre, das nahezu 150 Jahre älterer und moderner Klassik umfasst - bis hin zu den ersten georgischen Nobelpreis-Nominierten im seit 1991 unabhängigen Georgien Tschabua Amiredschibi und Otar Tschiladse. Dieses Resümee stellt zehn Bücher vor, dazu führt es eigene Beiträge, Interviews, Nachworte, Rezensionen mit Stimmen namhafter Mitstreiter zusammen, bezeugt so ein Stück Rezeptionsgeschichte und vermittelt Einblicke in Georgiens literarischen Reichtum, in die oftmals dramatische Geschichte des faszinierenden alten Kulturlandes im Kaukasus. Kristiane Lichtenfeld erhielt 2015 den wichtigsten georgischen Literaturpreis SABA. Übrigens – fast alle der vorgestellten Bücher sind noch im Buchhandel erhältlich.